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Ein Pater �berwacht den Waffenstillstand |
Viele unsichtbare Fronten verlaufen durch Mindanao. Um nicht in die Schusslinie zu geraten, erkl�ren sich D�rfer zu neutralen Peace Zones. Einen echten Schutz gew�hren die �Zonen des Friedens� nur durch unabh�ngige Beobachter. Deshalb mobilisiert Pater Bert Layson ein Netzwerk von Bauern, Geistlichen und Politikern. Und eine gut funktionierende Waffenstillstands-Wacht.
Von Tilman W�rtz
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Pater Bert ist ein toleranter Mensch. Er l�sst sogar sein wei�es H�ndchen �Frieden� Fr�sche qu�len. Das ist Friedens Lieblingsbesch�ftigung. H�pft ein Frosch �ber die Terrasse des �Konvents der Unbefleckten Empf�ngnis� macht Frieden einen Satz und apportiert den Frosch zur Stelle, an der er losgeh�pft ist. Das wiederholt Frieden so lange, bis der Frosch gar nicht mehr richtig h�pfen will.
�Es ist nun mal ein Hund�, sagt Pater Bert dann und lacht. Sein Lachen passt gut zu Badelatschen, Boxershorts und randloser Brille. Er sieht j�nger aus als seine 45 Jahre und wirkt manchmal fast sch�chtern. Seine Toleranz erstreckt sich auch auf Religi�ses. In einem Eck seines Zimmerchens lehnt ein eingerollter Gebetsteppich. Den hat er von einer Reise aus Malaysia mitgebracht - f�r die muslimischen Mitarbeiter seines Konvents. �Es sind nun mal Muslime�, sagt Pater Bert. �Ihre Religion schreibt f�nf Mal Beten am Tag vor.�
Aber seine Toleranz h�rt auf, wenn Bomben auf Zivilisten fallen und bedrohen, was auf den Philippinen �Friedenszonen� genannt wird: Gemeinden, denen Milit�r und Rebellen garantiert haben, sie nie wieder zu Schlachtfeldern zu machen. Heute ist wieder so ein Tag. Die Nachricht kommt per SMS: �Bombardierung in Liguasan, einige Tote, auch Fl�chtlinge�. Dann sagt Pater Bert nicht: �Es sind nun mal Milit�rs.� Dann steigt er in seinen blauen Suzuki-Gel�ndewagen, Marke �Samurai�, und erf�llt seine Mission.
Seit drei�ig Jahren bekriegen sich auf Mindanao, der s�dlichsten der drei gro�en philippinischen Inseln, Regierungstruppen und die �Islamische Moro-Befreiungsfront� (MILF). Sechzigtausend Leben hat der Krieg bis heute gekostet und eine Million Fl�chtlinge durchs Land gehetzt. Wie schon so oft sitzen die Feinde am Verhandlungstisch. Diesmal stehen die Chancen f�r eine Einigung besser als je zuvor, nicht zuletzt wegen mutiger Zivilisten wie Pater Bert. Er mobilisiert D�rfer zu �Friedenszonen�. Vierzig �Peace Zones� gibt es bereits auf den Philippinen, die best�ndig Rebellen und Regierung zu einer politischen L�sung des Konflikts dr�ngen.
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Oben links:
Berufsziel Rebell: Im Sumpf von Liguasan, dem R�ckzugsgebiet der muslimischen Rebellen, k�nnen junge Menschen nur unter Waffen Karriere machen. |
Oben rechts:
Angst verbrennt: Kinder erleben den Krieg h�ufig traumatisch. Sie brauchen seelische Betreuung, wie in dieser Schule der Friedenszone, wo sie ihren Hass zun�chst zu Papier bringen � und dann anz�nden. |
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